Folge 24: Demenzfreundliche Quartiere: Ein Zukunftsmodell für ein inklusives Zusammenleben
In einer Welt, die einem stetigen Wandel unterliegt und in der alternde Gesellschaften immer häufiger werden, gewinnen demenzfreundliche Quartiere an Bedeutung. Diese Idee basiert auf dem Prinzip der Inklusion und Förderung des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Demenz in ihrem gewohnten Umfeld. Ein inspirierendes Beispiel liefert das dritte Bezirk in Wien, das als demenzfreundliches Vorbild agiert.
Wien: Ein Vorreiter in Sachen Demenzfreundlichkeit
Im Herzen Wiens, im dritten Bezirk, besteht eine einzigartige Gemeinschaft, die demenzfreundliche Ansätze in den Alltag integriert. Unterstützt von verschiedenen Institutionen wie Tankstellen, Apotheken, einer Polizeistation und Cafés, wird Menschen mit Demenz geholfen, sich sicher und willkommen zu fühlen. Dies geschieht durch Sensibilisierung von Mitarbeitern und Schaffung eines Netzwerks, das auf Unterstützung und Rücksichtnahme basiert.
Das Netzwerk: Eine Gemeinschaft der Unterstützung
Kernstück dieses Ansatzes ist das Netzwerk, das über elf Jahre hinweg aufgebaut wurde. Bestehend aus etwa 120 Personen und Organisationen, finden regelmässig Netzwerktreffen statt, bei denen Massnahmen und Strategien besprochen werden. Diese Treffen dienen dem Austausch zwischen den Teilnehmenden und dem Erarbeiten neuer Wege, um die Demenzfreundlichkeit weiter zu verbessern.
Demenzfreundliche Angebote und Massnahmen
Neben den öffentlichen Sensibilisierungsmassnahmen wie dem demenzfreundlichen Gottesdienst und Aktionstagen gibt es auch Workshops und Schulungen für die Netzwerkpartner. Diese Massnahmen helfen dabei, ein Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu schaffen und ihre Lebensqualität im Quartier zu verbessern. Apotheken, Schulen und Läden nehmen ebenfalls teil, indem sie ihre Mitarbeitenden schulen und somit ein demenzfreundliches Umfeld schaffen.
Herausforderungen und Perspektiven
Trotz des schon Erreichten gibt es noch einiges zu tun. Besonders wichtig ist die Frage der Integration in der Gesellschaft und der Umgang mit der Erkrankung, ohne Stigmatisierung. Marianne Buchegger, die Koordinatorin des demenzfreundlichen Quartiers, betont die Wichtigkeit von persönlichen Beziehungen und Erfahrungen, um diese Barrieren zu überwinden.
Ein Blick in die Zukunft
Demenzfreundliche Quartiere stellen ein Zukunftsmodell dar, das angesichts der demografischen Veränderungen von entscheidender Bedeutung sein könnte. In der Schweiz existieren bereits Pilotprojekte, die darauf abzielen, ähnliche Umgebungen zu schaffen. Es ist entscheidend, dass diese Initiativen unterstützt werden, um das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Familien zu erleichtern.