Folge 18: Reisen oder Umzug – die Problematik von Ortsveränderungen für MmD - Teil 1
Reisen mit demenzerkrankten Personen kann herausfordernd sein und erfordert sorgfältige Planung. In dieser Folge wird deutlich, dass Ortsveränderungen für Menschen mit Demenz besonders belastend sein können.
Wie sich das im konkreten Fall auswirken kann, zeigt das Beispiel von Carmen*. Wir tauchen in ihre Geschichte ein: Sie nahm ihre demenzerkrankte Mutter mit nach Spanien in den Ferien. Obwohl sie die Reise in ihre alte Heimat gut geplant hatte, traten unerwartete Probleme auf – sowohl unterwegs als auch vor Ort. Die Situation zwang Carmen zur vorzeitigen Rückreise. Zurück in der Schweiz eskalierte die Lage vollends.
In dieser Folge erfahren Sie, weshalb Ortswechsel bei Menschen mit Demenz (MmD) mit Bedacht angegangen werden müssen – sei es im Rahmen eines Umzugs oder einer Reise. Ein zentraler Tipp vorweg: Wenn Sie eine Reise unternehmen, bleiben Sie möglichst lange am selben Ort. Vermeiden Sie kurze Wochenendtrips. Mehr erfahren Sie in dieser Folge.
*Name geändert
Reisen erfordert Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Reisen ist eine der bereicherndsten Erfahrungen, die Menschen machen können. Es ermöglicht uns, neue Kulturen zu entdecken, verschiedene Lebensweisen zu erleben und uns selbst in unbekannten Situationen zu begegnen. Doch wie der Podcast „Chopfsach“ eindringlich darstellt, ist das Reisen nicht immer einfach, insbesondere wenn es um die Begleitung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen geht, wie etwa Personen mit Demenz. In solchen Fällen wird die Notwendigkeit von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit besonders deutlich.
Verwirrung durch Veränderung der Umgebung
Im Podcast wird die Geschichte von Carmen und ihrer demenzerkrankten Mutter erzählt, die regelmässig nach Spanien reisen. Diese Reisen sind für Carmen nicht nur eine Möglichkeit, Zeit mit ihrer Mutter zu verbringen, sondern auch eine Herausforderung, die Geduld und Anpassungsfähigkeit erfordert. Die Veränderungen der Umgebung können für Menschen mit Demenz verwirrend und belastend sein. Carmen beschreibt, dass die Reise in diesem Jahr anders verlief als erwartet. Hier wird deutlich, dass Reisen mehr ist als nur eine geografische Bewegung; es erfordert auch die Fähigkeit, sich auf unerwartete Situationen einzustellen.
Flexibilität ist grundlegend
Flexibilität ist essenziell, wenn man mit den Herausforderungen des Reisens konfrontiert wird. Carmen musste lernen, dass ihre Mutter nicht mehr in der Lage war, die Reise so zu geniessen wie früher. Diese Erkenntnis erforderte von ihr, ihre Erwartungen anzupassen und neue Wege zu finden, um die Reise für ihre Mutter angenehm zu gestalten. Die Fähigkeit, sich schnell auf Veränderungen einzustellen, ist eine wichtige Eigenschaft, die Reisende entwickeln müssen, insbesondere wenn sie mit Angehörigen reisen, die besondere Bedürfnisse haben.
Empathie und schnelles Anpassen
Anpassungsfähigkeit ist nicht nur wichtig für den Reisenden selbst, sondern auch für die Begleitpersonen. Im Podcast wird erwähnt, dass Carmen und ihre Schwester sehr engagiert sind, um ihre Mutter zu unterstützen. Diese Unterstützung erfordert ein hohes Mass an Empathie und die Fähigkeit, die Bedürfnisse der demenzerkrankten Person zu erkennen und darauf zu reagieren. Wenn unerwartete Situationen auftreten, wie sie es oft beim Reisen tun, müssen die Begleitpersonen in der Lage sein, schnell zu reagieren und Lösungen zu finden.
Komfortzone verlassen
Ein weiteres Beispiel aus dem Podcast verdeutlicht, dass Reisen auch eine Gelegenheit bietet, sich selbst besser kennenzulernen. Carmen musste Seiten an sich entdecken, die sie zuvor nicht kannte. Diese Selbstentdeckung ist ein weiterer Aspekt, der die Wichtigkeit von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit beim Reisen unterstreicht. Wenn wir uns auf neue Erfahrungen einlassen, sind wir oft gezwungen, unsere Komfortzone zu verlassen und uns mit Herausforderungen auseinanderzusetzen, die unser persönliches Wachstum fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Reisen eine tiefgreifende Erfahrung sein kann, die jedoch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erfordert. Besonders wenn wir mit Menschen reisen, die besondere Bedürfnisse haben, wird diese Notwendigkeit noch deutlicher. Der Podcast „Chopfsach“ zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass jede Reise, ob einfach oder herausfordernd, eine Gelegenheit ist, nicht nur neue Orte zu entdecken, sondern auch uns selbst und unsere Beziehungen zu anderen zu erkunden. Letztendlich ist es diese Fähigkeit zur Anpassung, die das Reisen zu einer so wertvollen und bereichernden Erfahrung macht.