Folge 19: Helfernetz im Akutfall
In unserer Gesellschaft gibt es viele Notfälle, in denen schnelle und effektive Hilfe notwendig ist. Während die meisten Menschen mit den Notrufnummern für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Autounfälle vertraut sind, wird oft übersehen, dass auch Demenznotfälle eine dringende Unterstützung erfordern.
Diese Episode beleuchtet die Herausforderungen, die Angehörige von Menschen mit Demenz in akuten Situationen erleben.
Die Geschichte von Carmen, die ihre 87-jährige Mutter mit Demenz betreut, ist ein Beispiel für die Dringlichkeit eines Helfernetzes. Nach einer schwierigen Reise aus Spanien eskalierte die Situation zu Hause, und Carmen fand sich in einer ausweglosen Lage wieder: Ihre Mutter lief schreiend auf die Strasse und war nicht bereit, ins Haus zurückzukehren.
In diesem Moment wird deutlich, wie wichtig ein gut funktionierendes Helfernetz ist. Carmen wandte sich zunächst an ihre Hausärztin, die jedoch in dieser akuten Situation keine Hilfe leisten konnte. Dies zeigt, dass es nicht nur wichtig ist, einen Ansprechpartner zu haben, sondern auch, dass dieser Ansprechpartner in der Lage ist, in Notfällen schnell zu handeln.
Verschiedene Komponenten eines Helfernetzes
Ein Helfernetz kann aus verschiedenen Komponenten bestehen: Familie, Freunde, Nachbarn und professionelle Dienste wie Hausärzte oder Notfallpsychiatrien. In Carmens Fall war die Kommunikation zwischen diesen verschiedenen Akteuren jedoch unzureichend. Die Polizei und die Notfallpsychiatrie schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu, was dazu führte, dass Carmen in einer kritischen Situation allein gelassen wurde. Diese Erfahrung verdeutlicht, dass es nicht nur um die Existenz eines Helfernetzes geht, sondern auch um die Effektivität und Koordination der beteiligten Stellen.
Entlastung für Angehörige
Die Notwendigkeit eines Helfernetzes im Demenznotfall ist unbestreitbar. Angehörige von Menschen mit Demenz sind oft überfordert und benötigen Unterstützung, um in Krisensituationen angemessen zu reagieren. Es ist entscheidend, dass es klare Kommunikationswege und Verantwortlichkeiten gibt, damit Hilfe schnell mobilisiert werden kann. In vielen Fällen könnte ein schnelles Eingreifen von Fachleuten dazu beitragen, Eskalationen zu vermeiden und sowohl die betroffene Person als auch die Angehörigen zu entlasten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Helfernetz im Demenznotfall nicht nur erforderlich, sondern auch lebenswichtig ist. Die Geschichte von Carmen zeigt, wie schnell eine Situation ausser Kontrolle geraten kann und wie wichtig es ist, in solchen Momenten auf ein funktionierendes Netzwerk zurückgreifen zu können. Es liegt an uns allen, die Strukturen zu schaffen und zu unterstützen, die nötig sind, um Menschen mit Demenz und deren Angehörigen in Notfällen zur Seite zu stehen.